Gefühle können so unangenehm sein oder Ängste verursachen, sodass etwas nicht gedacht, empfunden oder angenommen werden kann. Das Verstehen hierbei hat eine komplexe und umfangreiche Bedeutung: neben dem kognitiven Verstehen, schafft man es auch in einen emotionalen Kontakt mit dem Verstandenen treten zu können – es geht also um den emotionalen Zugang zu einem Bereich der mit Ängsten, Scham oder anderen Affekten verstellt ist. Erst wenn wir das, was wir mit dem Kopf denken können, auch fühlen können, kann man im engeren Sinne von Verstehen sprechen.
Das Ziel einer psychoanalytischen Psychotherapie ist somit das Schaffen eines Raumes für neue Erfahrungen und Denkweisen, in dem sich Konflikte nicht mehr in Form von Symptomen Ausdruck schaffen müssen – aus einem chaotischen Meer aus Leid wird langsam seelisches Land – auch wenn es anfangs vielleicht nur kleine Inseln sind.